Technik
Gelegenheiten und Vorteile des trockenen ineinandergreifenden Verlegens | von Thomas Foschini
Die Idee, bei der Renovierung und Sanierung der bestehenden Gebäude trocken verlegbare Fußböden anzuwenden und so die Demolitionskosten einzusparen, während das Verlegen bequemer und einfacher wird, steht seit Längerem auf der Tagesordnung der wichtigsten Keramikproduzenten im Gebiet. Mit dem System ArsRatio hat sich Casalgrande Padana das ehrgeizige Ziel gesetzt, die traditionellen mit dieser Art von Eingriffen verbundenen Grenzen zu überwinden und hinsichtlich der Integration zwischen Fußboden und Anlagen komplett neue Möglichkeiten zu bieten.
Aus technischer und konstruktiver Sicht wird das Objekt Keramikplatte beim trockenen ineinandergreifenden Verlegen als eine Verbindung aus mehreren Schichten angesehen: die Fliese an und für sich, die Trägerschicht-Kante aus Polyurethan und gegebenenfalls der Einsatz einer Gipsfaserschicht (Calciumsulfat), ein Material, das unter anderem ausgezeichnete Merkmale in Sachen Wärmeleitfähigkeit aufweist.
„Die Platte wird entsprechend den Angaben des Kunden, der zwischen drei verschiedenen Konfigurationen wählen kann, in der Firma vorbereitet“, erklärt Mirko Castagnetti der Engineering-Division von Casalgrande Padana. „Die erste, AR18, besteht aus einer Fliese mit 10 mm Stärke, die mit dem entsprechenden Trägermaterial kaschiert insgesamt 18 mm dick ist.“ Die ideale Lösung, merkt Castagnetti an, für Bodenbeläge im Innenbereich, die keinen schweren dynamischen Lasten standhalten müssen. Außerdem gibt es zwei weitere Versionen, AR28 und AR30, mit verschiedenen Zielgruppen und Einsatzbestimmungen.
Was die verschiedenen Vorschläge im Katalog gemeinsam haben, ist das Merkmal, das Verlegen dank eines „Verbindungssystems“, bei dem die Elemente miteinander einrasten, sodass kein Kleber und keine komplexen Vorbereitungen des Untergrunds (Estrich oder bestehender Fußboden) notwendig sind, zu erleichtern. Die wichtigsten Möglichkeiten in Sachen „struktureller Integration“ zwischen Keramikboden und den entsprechenden Anlagen eröffnet die Firma aus Casalgrande allerdings mit AR30.
Die letztgenannte Konfiguration vereint praktisch die traditionelle Stärke von 10 mm mit einem Mehrschicht-Träger (faserverstärkter Gips sowie Polyurethan als Untergrund und zur Definition der Kanten, Steckverbindungen und Fugen), der entsprechend „ausgehöhlt“ werden kann, indem man wahre Galerien (Kanäle) schafft, in denen elektrische Kabel und Daten durchgeleitet werden. „Der Kunde“, erklärt Castagnetti, „hat in diesem Fall die Möglichkeit, das Netz (die Zeichnung der Anlage, NdR) zu liefern, die durch Fräsen auf der Rückseite der entsprechenden Elemente in die Platten eingearbeitet wird.“ Die Steckdosen und Daten werden anhand von „wachsenden Stufen an Domotikintegration und -automation, die frei vom Kunden gewählt werden können“, in angemessenen Ausgangs-„Türmen“ untergebracht.
Händler, Supermärkte und große Geschäftsflächen stellen natürlich die wichtigsten Zielgruppen dieses Angebots an, das bezüglich der Energieeffizienz, Haltbarkeit und Wartungsfreundlichkeit die gute Wärmeleitfähigkeit des faserverstärkten Gipses aufweist (ein Faktor, der vor allem bei der Installation von modernen Niedertemperatur-Heizanlagen zu berücksichtigen ist), wobei die Möglichkeit besteht, die einzelnen Elemente mit der Zeit auf einfache Weise und ohne Zusatzkosten zu warten und auszutauschen, da kein Kleber verwendet wurde. Während das System ArsRatio im Vergleich zu den alternativen Lösungen auf dem Markt auch eine gute Wasserundurchlässigkeit des Trägermaterials gewährleistet (Dichtung, die das Eindringen von Wasser und sonstigen Flüssigkeiten in die unterliegenden Schichten verhindert), weshalb sich diese Oberflächen am besten für häufige Reinigungen und Desinfektionen eignen.
Eine letzte Version des Systems, AR28, ist die mit 20 mm, der bevorzugten Stärke für bestimmte Anwendungen im Gewerbebereich, die besondere Anforderungen in Sachen Belastbarkeit und/oder Funktionalisierung der Oberfläche stellen, zum Beispiel mit rutschhemmenden Eigenschaften. In diesem Fall fallen die eventuellen Integrationen mit den Anlagen angesichts der hohen Stärke der Platte aus.
Das einfache Verlegen ist im „Paket ArsRatio“ von Casalgrande Padana ein ausschlaggebendes Element. Mit einer einzigen Vorkehrung: „Bei der kompletten Konfiguration besteht unser Fußboden aus bis zu drei Materialien-Schichten, Keramik, Gips und Polyurethan. Deshalb muss das Schneiden der Platten zur Schaffung von Unterformaten und Einsätzen gegebenenfalls mit geeigneten wassergekühlten Scheiben erfolgen.“
Hinsichtlich der Formate bietet Casalgrande Padana die Verlegesysteme AR18 und AR28 als Option für das Format 60×60 cm in den verschiedenen Kollektionen im Katalog. Vielfältiger sind die Möglichkeiten für das System AR30, von 60×60 bis 60×120 und von 90×90 bis 30×60 cm. Die 3 mm breite Standardfuge für Anwendungen mit Platten mit 10 mm Stärke wird im Fall von dickeren Bodenbelägen (2 cm), die besondere Anforderungen in Sachen Belastbarkeit und/oder Rutschhemmung erfüllen, auf 4 mm erhöht.
Dezember 2020