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Architektur der Toleranz mit Barclay & Crousse und Vincenzo Latina | von Maria Teresa Rubbiani
Die Architektur der Toleranz ist das aktuelle Thema der Cersaie, welches über den Sprachgebrauch der Architektur auf der Konferenz am Donnerstag, 27. September 2018 in der Architekturgalerie diskutiert wird. Das mittlerweile zum 10. Mal ausgerichtete Kulturprogramm Bauen Wohnen Denken erwartet wieder mit Diskussionen und Konferenzen, zu denen namhafte Vertreter der Architektur- und Designwelt geladen sind.
Zwei Projekte, die entstanden sind um dramatischen Ereignissen eine Stimme zu verleihen, werden auf der Konferenz vorgestellt. Die Architekturobjekte sind nahtlos und respektvoll in die Landschaft eingebettet und damit Teil des Ganzen.
Beide Standorte der Objekte beginnen mit dem gleichen Buchstaben, Lima und Lampedusa, befinden sich aber an entgegen gesetzten Orten.
Auf dem Podium stehen Sandra Barclay, Jean Pierre Crousse und Vincenzo Latina auf der Konferenz zur Architektur der Toleranz unter Leitung von Fulvio Irace.
Braclay&Crousse präsentieren „Lugar de la Memoria, la Tolerancia y la Inclusión Social” (LUM) (Ort der Erinnerung und der sozialen Einbeziehung). Dahinter verbirgt sich das Museum, das Lima dem blutigen, peruanischen Bürgerkrieg von 1980 bis 2000 gewidmet hat. Das Museum ist ein Denkmal für die Opfer und ein Mahnmal für zukünftige Generationen, dass sich diese Grauen nicht wiederholen (zum Interview von Alessandra Coppa mit Barclay&Crousse).
Vincenzo Latina stellt das Redevelopment Projekt der Höhlen von Lampedusa vor als Erinnerung an eine der größten und verzweifelten Migrationen unserer Epoche. Gleichzeitig soll auch der Berufung der Insel für Touristen Rechnung getragen werden mit einem Ort für Konzerte und Theateraufführungen.
Sandra Barclay lehrt an der Pontificia Universidad Católica in Perú und wurde mit dem Woman in Architecture Award ausgezeichnet. Gemeinsam mit Jean Pierre Crousse war sie die Kuratorin des peruanischen Pavillons auf der 15. Biennale in Venedig, für den sie eine Ehrenauszeichnung erhielt.
Jean Pierre Crousse ist Leiter des Masterstudiengangs in Architektur an der Pontificia Universidad Católica in Perú und Jurymitglied für den Mies Crown Hall Architecture Prize 2016 in Chicago. Gemeinsam gründeten sie das Architekturbüro Barclay & Crousse Architecture, das zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, darunter den Oscar Niemeyer Preis 2016, den nationalen peruanischen Architekturpreis 2014 und den Lateinamerika Preis 2013. Dieses Jahr nahmen Barclay & Crousse an der 16. Ausgabe der Biennale von Venedig teil.
Vincenzo Latina ist Professor an der Hochschule in Catania und lehrte an der Architekturakademie in Mendrisio. Seine Werke wurden in verschiedenen Ausgaben der internationalen Architekturausstellung im Rahmen der Biennale in Venedig ausgestellt. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem „Italienischen Architekturpreis 2015“, dem Preis ARCH&STONE‘13 Architektur aus Stein des neuen Jahrtausends. Internationaler Preis, 2. Ausgabe Botticino; 2012 wurde er eingeladen an der I. und II. Phase des „Mies van der Rohe Award“ in Barcelona 2013 teilzunehmen; er gewinnt die Goldmedaille der italienischen Architektur 2012 auf der Triennale in Mailand.
Zum gesamten Veranstaltungskalender der Cersaie 2018.
August 2018